Alles Wissenswerte über den richtigen Reifendruck
Der richtige Reifendruck ist entscheidend für Fahrsicherheit, Kraftstoffverbrauch und die Lebensdauer Ihrer Reifen. Oft wird der Reifendruck zu selten überprüft, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Hier erfahren Sie, warum es wichtig ist, den Reifendruck regelmäßig zu prüfen, wie Sie ihn richtig messen und worauf bei Winter- und Sommerreifen zu achten ist.
Warum der richtige Reifendruck so wichtig ist
Der falsche Reifendruck kann schwerwiegende Folgen haben: Bereits bei einem Luftdruck von nur 0,5 bar unter dem Sollwert verlängert sich der Bremsweg erheblich und die Kurvenstabilität nimmt ab. Das Risiko eines Reifenplatzers steigt besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Außerdem führt ein zu niedriger Reifendruck zu einem erhöhten Rollwiderstand, was nicht nur die Reifen schneller abnutzt, sondern auch den Spritverbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 Kilometer erhöhen kann.
Zu viel Druck beeinträchtigt hingegen den Fahrkomfort und sorgt für ungleichmäßigen Abrieb der Reifen. Der richtige Luftdruck stellt sicher, dass der Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn optimal ist, was den Bremsweg verkürzt und die Fahrstabilität erhöht.
Reifendruck messen und korrigieren
Den Reifendruck zu überprüfen, ist einfach und schnell erledigt. Verwenden Sie dafür ein Reifendruckmessgerät, das an vielen Tankstellen kostenlos zur Verfügung steht oder für den Eigengebrauch günstig erhältlich ist. Der Druck sollte immer an kalten Reifen gemessen werden, da sich der Druck bei warmen Reifen erhöht. Idealerweise überprüfen Sie den Druck bei einer Außentemperatur von etwa 20 Grad.
So funktioniert’s:
Schrauben Sie die Ventilkappe des Reifens ab.
Setzen Sie das Reifendruckmessgerät fest auf das Ventil auf.
Lesen Sie den Reifendruck auf dem Display des Geräts ab.
Weicht der Druck vom Sollwert ab, nutzen Sie die Plus- oder Minus-Tasten am Kompressor, um die Luftmenge anzupassen.
Wiederholen Sie den Vorgang für alle vier Reifen.
Passen Sie den Reifendruck bei starker Beladung oder vor längeren Fahrten entsprechend an.
Reifendruck bei Sommer- und Winterreifen
Nach dem Reifenwechseln gilt es ebenfalls, den Reifendruck der Winter- bzw. Sommerreifen zu überprüfen und richtig einzustellen:
Der richtige Reifendruck ist bei Winterreifen besonders wichtig, da sich kalte Temperaturen negativ auf den Druck auswirken. Im Winter sollten Sie den Druck um etwa 0,2 Bar erhöhen, um den Verlust durch die Kälte auszugleichen und die Haftung auf Eis und Schnee zu verbessern.
Bei Sommerreifen sollte der Reifendruck ebenfalls regelmäßig angepasst werden, insbesondere vor langen Fahrten oder bei stark wechselnden Wetterbedingungen.
Die genauen Angaben für den Reifendruck finden Sie entweder in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs, an der B-Säule der Fahrertür, im Handschuhfach oder auf einem Aufkleber im Tankdeckel. Achten Sie darauf, dass die Werte für Vorder- und Hinterreifen variieren können, und erhöhen Sie den Druck, wenn das Fahrzeug voll beladen ist.
Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS)
Seit 2014 müssen alle Neuwagen in der EU mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. Diese Systeme überwachen den Luftdruck in den Reifen und warnen den bzw. die Fahrer*in, wenn der Druck zu niedrig ist.
Es werden direkte und indirekte Systeme unterschieden: Direkte RDKS messen den Druck in jedem Reifen individuell, während indirekte Systeme den Druckverlust über die Radgeschwindigkeit ermitteln. Obwohl RDKS nützlich sind, sollten sie die regelmäßige Kontrolle des Drucks nicht ersetzen, da auch RDKS Fehler aufweisen können.
Das Wichtigste zusammengefasst
Ein optimaler Reifendruck sorgt für mehr Sicherheit, besseren Fahrkomfort und spart Kraftstoff. Überprüfen Sie den Druck Ihrer Sommer-/Winterreifen regelmäßig und passen Sie ihn an die Beladung und Wetterbedingungen an. Mit einem Reifendruckmessgerät können Sie den Reifendruck richtig einstellen und sicherstellen, dass Ihre Reifen lange halten und Sie sicher unterwegs sind.