Auto einwintern: Das ist zu beachten
Das Fahren im Winter bringt nicht nur frostige Temperaturen, sondern auch Strapazen für Ihr Fahrzeug mit sich: Streusalz, Eis und Feuchtigkeit können dem empfindlichen Lack schnell zusetzen. Besonders Oldtimer und Saisonfahrzeuge wie Cabrios profitieren daher von einer Überwinterung. Aber auch wenn das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird, ist es von Vorteil zu wissen, wie man es bestmöglich unterstellt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihr Fahrzeug richtig einwintern und was Sie dabei beachten sollten.
Den richtigen Stellplatz finden
Der erste Schritt zur Einwinterung Ihres Fahrzeugs ist die Wahl eines geeigneten Stellplatzes: Eine trockene und frostfreie Garage ist ideal, um Ihr Fahrzeug vor Witterungseinflüssen zu schützen. Achten Sie auch darauf, dass der Stellplatz über eine möglichst konstante Temperatur verfügt und gut belüftet ist, um Kondensation zu vermeiden. Wenn Sie keine eigene Garage zur Verfügung haben, können Sie für diesen Zeitraum auch einen geschlossenen Stellplatz mieten.
Auto gründlich reinigen
Vor dem Abstellen in der Garage ist das Fahrzeug gründlich von Verschmutzungen zu befreien – dazu gehört auch eine sorgfältige Reinigung des Innenraums. Außen müssen Schmutz, Verkrustungen wie Baumharz, Flugrost und andere Ablagerungen sorgfältig entfernt werden, um Korrosion zu vermeiden. Eine zusätzliche Wachsschicht schützt den Lack vor den Strapazen des Winters. Saugen Sie dann den Innenraum gründlich aus, entfernen Sie Schmutz, Staub und Krümel. Reinigen Sie die Autositze, Fußmatten und Teppiche, um Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Lack und Gummidichtungen kontrollieren
Prüfen Sie die Lackierung auf Kratzer und Abblätterungen, bevor Sie das Fahrzeug für längere Zeit einlagern. Beschädigte Stellen müssen schnellstmöglich behandelt werden, um Rostbildung zu vermeiden. Wichtig ist auch, die Gummidichtungen der Türen und Fenster auf Beschädigungen bzw. Risse zu überprüfen. Eine Behandlung mit einem Gummipflegemittel sorgt dafür, dass die Dichtungen auch bei Kälte geschmeidig und dicht bleiben.
Flüssigkeiten überprüfen
Vor der Einwinterung sollten alle wichtigen Flüssigkeiten kontrolliert werden. Dazu gehören die Kontrolle des Motorölstands sowie das Überprüfen von Kühl- und Bremsflüssigkeit. Gegebenenfalls sollten Sie auch das Scheibenwasser nachfüllen. Achten Sie darauf, dass die Kühlflüssigkeit frostbeständig ist, um Motorschäden zu vermeiden. Ein Ölwechsel vor dem Abstellen kann zudem die Leistung des Motors verbessern, sobald das Fahrzeug wieder in Betrieb genommen wird.
Bei Fahrzeugen, die nicht über einen Kunststofftank verfügen (z. B. Oldtimer), sollten Sie außerdem den Tank vor der Überwinterung auffüllen, um zu verhindern, dass sich im Inneren Kondenswasser und Rost bilden.
Batterie pflegen
Die kalte Jahreszeit kann für Autobatterien eine besondere Herausforderung darstellen. Wird das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum nicht genutzt, ist eine entsprechende Vorsorge entscheidend, um später Startschwierigkeiten zu vermeiden. Liegt die Temperatur am Abstellort unter 10 Grad Celsius oder wird das Fahrzeug für mehrere Monate stillgelegt, lohnt es sich, den Stromkreis zu unterbrechen, um die Batterie in einem guten Zustand zu halten.
Alternativ kann die Batterie auch abgeklemmt oder ein Erhaltungsladegerät verwendet werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie am besten mit der empfindlichen Batterie umgehen sollten, empfiehlt sich ein Besuch in der Werkstatt Ihres Vertrauens, um hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben.
Unterboden und Radhäuser inspizieren
Der Unterboden und die Radkästen sind besonders anfällig für Korrosion durch Streusalz und Schmutz. Kontrollieren Sie beide Bereiche gründlich und entfernen Sie jegliche Ablagerungen. Bei Bedarf können Sie auch spezielle Unterbodenschutzprodukte auftragen, um Ihr Fahrzeug zusätzlich zu schützen. Sind bereits Korrosionsschäden entstanden, sollten diese unbedingt vor dem Einwintern repariert werden.
Reifendruck beachten
Bei längeren Standzeiten bzw. in Verbindung mit kalten Temperaturen kann ein sogenannter Standplatten entstehen, wobei es zu einer Abflachung der Reifenoberfläche kommt, die über einen längeren Zeitraum in direktem Kontakt mit dem Boden steht. Dies führt zu einer Überlastung, wodurch eine Verformung des Reifens entsteht. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollte der Reifendruck vor dem Einwintern um ca. 3 bar erhöht werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufbocken des Fahrzeugs oder die Verwendung von Reifenschonern.
Handbremse anziehen – Ja oder nein?
Generell gilt: Das Fahrzeug muss immer gegen das Wegrollen gesichert sein – im Winter kann das Anziehen der Feststellbremse jedoch mitunter zum Problem werden. So kann bei Autos mit Trommelbremse die Feststellbremse bei Kälte einfrieren, was allerdings in erster Linie vom Fahrzeugalter sowie von der Temperatur des Abstellplatzes abhängt. Zur Vermeidung dieses Problems kann das Fahrzeug stattdessen mit einem Unterlegkeil und einem eingelegten Gang gesichert werden. Dabei ist jedoch penibel darauf zu achten, dass ein Wegrollen unter keinen Umständen möglich ist!
Bei neueren Fahrzeugen mit einer automatischen Feststellbremse ist die Gefahr des Festfrierens jedoch geringer. Im Zweifelsfall lohnt es sich jedoch, einen Blick ins Bordhandbuch zu werfen, um sicherzugehen, wie Sie im Winter vorgehen sollten.
Fahrzeug abdecken
Schützen Sie Ihr Auto während der Winterpause mit einer hochwertigen, atmungsaktiven Plane vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit. Verwenden Sie auf keinen Fall undurchlässige Plastikabdeckungen, da sich darunter Kondenswasser bilden kann, das im schlimmsten Fall zu Rost oder Schimmel führt.
Das Einwintern Ihres Autos beansprucht zwar etwas Zeit und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich in jedem Fall. Denn mit diesen Tipps sorgen Sie dafür, dass Ihr Fahrzeug nach der Winterpause oder einer längeren Standzeit in einem optimalen Zustand wieder in Betrieb genommen werden kann. Regelmäßige Kontrollen und eine gründliche Vorbereitung helfen, mögliche Schäden zu vermeiden und sorgen für sicheres Fahrvergnügen im kommenden Frühjahr.